René Staar: P. B. forever Op. 14 / Nr. 10: Kammerensemble

Das Spiel mit musikalischen Buchstaben erfährt in René Staars Hommagezyklus op. 14 neue Dimensionen. Das für ein Konzert des Ensemble Wiener Collage unter der Leitung von Pierre Boulez geschriebene Werk P. B. forever arbeitet mit den musikalischen Buchstaben des Namens Pierre Boulez, also E–Re (D)–B–E–Es (eine Kombination französischer und deutscher Schreibweise der Notennamen) und verwendet in seiner Kompositionsstruktur sowohl Drei- als auch Vierklänge. Im größeren Zusammenhang stellt sich das Werk als groß angelegtes Rondo dar, wobei der Anfang als Ritornell in verschiedener Gestalt immer wiederkehrt, bis hin zur Auflösung der rhythmischen Struktur am Ende. Die anderen Teile des Werks werden vor allem durch die Vorstellung verschiedenartiger mehrdimensionaler Reliefs geprägt, die sich durch die Instrumentation, die Dynamik, aber auch durch Rhythmik oder Tempi klanglich voneinander abheben. Geschrieben für ein Kammerensemble mit 13 Instrumentalisten hob Pierre Boulez es selbst am 16. Juni 2009 im Arnold Schönberg Center in Wien aus der Taufe.